Die Konservative Arthrosetherapie: Wege zur Linderung ohne operativ einzugreifen

Die Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die oft mit fortschreitendem Alter oder durch wiederholte Gelenkbelastungen entsteht. Arthrose kann in verschiedenen Gelenken und in verschiedenen Schweregraden auftreten. Während operative Eingriffe in einigen Fällen notwendig sein können, gibt es auch eine Vielzahl konservativer Behandlungsmethoden, die z.B.  darauf abzielen, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern und die Lebensqualität zu erhalten.

Neben dem konservativen Ansatz gibt es ergänzend oder ersetzend alternative Behandlungsmethoden, also zum Beispiel mit Naturheilmitteln statt Medikamenten. 

Am wichtigsten ist eine gute Diagnose, denn diese ist der erste wichtige Schritt für einen individuelle Therapie!

Die konservative Therapie bei Arthrose umfasst ein breites Spektrum an unterschiedlichen Verfahren, im Folgenden die wesentlichen Möglichkeiten, die je nach Stadium bei den verschiedenen Arthrosen zur Anwendung kommen:

Physiotherapie und physikalische Therapie: Bewegung als wichtiger Bestandteil als  Schlüssel zur Linderung von Gelenk-Schmerzen

Physiotherapie und physikalische Therapie spielen eine zentrale Rolle in der konservativen Arthrosebehandlung. Durch gezielte physiotherapeutische Übungen, die auf die Stärkung der Muskulatur und die Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit abzielen, können Patienten ihre Schmerzen reduzieren und somit die Beschwerden einer Arthrose lindern.  Bewegungstherapie ist ein wesentlicher Bestandteil zur Linderung von Schmerzen. Physiotherapeuten entwickeln individuelle Trainingsprogramme, die an die spezifischen Bedürfnisse des Patienten angepasst sind.

Bei der Physiotherapie erlernt der Patient Übungen, um die Muskulatur zu stärken und die Gelenkbeweglichkeit zu verbessern

Gewichtsreduktion: Die Bedeutung eines gesunden Körpergewichts als konservative Behandlung der Arthrose

Übergewicht kann die Belastung der Gelenke erhöhen und den Verlauf von Arthrose verschärfen. Ein wichtiger Bestandteil der konservativen Behandlung ist daher das Gewichtsmanagement bzw. die Gewichtsreduktion. Durch eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität können Patienten nicht ihr Körpergewicht reduzieren, sondern auch ihre Gelenke entlasten. So kann ein Fortschreiten der Arthrose verzögert und die Beschwerden des Patienten gelindert werden.

Gewichtsreduktion führt zu einer Entlastung der Gelenke und einer Linderung der Beschwerden

Medikamentöse Therapie: Medikamente zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung

Medikamente können eine wichtige Rolle bei der Schmerzkontrolle und Entzündungshemmung spielen in der Behandlung einer Arthrose. Schmerzmittel wie Paracetamol, Ibuprofen oder Diclofenac können in Absprache mit dem Arzt zur Schmerztherapie eingenommen werden, um akute Arthrose-Beschwerden des Patienten zu lindern.

Zur Schmerzkontrolle und Entzündungshemmung stehen dem Arzt verschiedene Schmerzmittel und Antirheumatika zur Verfügung

Diese Medikamente wirken schmerz- und entzündungshemmend und helfen leichte bis mittlere Schmerzen und Entzündungen zu redzieren. Es gibt aber auch die  stark entzündungshemmenden Medikamente, wie die nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), können ebenfalls verschrieben werden, um Schwellungen und Entzündungen zu reduzieren. Die Medikamentöse Therapie sollte von einem Spezialisten der Orthopädie eingeleitet und überwacht werden. Hilfreich ist auch die Verwendung einer Salbe mit dem Wirkstoff Diclufencac, der eine entzündungshemmende Wirkung hat, um Schmerzen nachhaltig zu lindern.

Hilfsmittel, Orthesen bzw. Orthopädietechnik als wichtiger Bestandteil der Arthrosetherapie

Für viele Patienten mit Arthrose können orthopädische Hilfsmittel  eine erhebliche Erleichterung im Alltag bedeuten. Gehhilfen, spezielle Schuheinlagen oder Bandagen können im Rahmen der Arthrosetherapie helfen, die Belastung auf die betroffenen Gelenke zu reduzieren und die Bewegungsfreiheit zu verbessern. Schuheinlagen, helfen, Fehlstellungen positiv zu  beeinflussen, Schmerzen lindern und die Beweglichkeit verbessern. Die Nutzung von Orthesen bei Sportarten, die die Gelenke belasten sind eine gelenkschonende Maßnahme, die den weiteren Verschleiß bei bereits zerstörtem Knorpel verlangsamen kann. 

Hyaluronsäure und Eigenblutbehandlung als konservative Arthrose-Behandlung

Der Vollständigkeit halber möchte ich erwähnen, dass sowohl die Injektion von Hyaluronsäure als auch Eigenblutbehandlung mit Platelet Rich Plasma teilweise als konservative Arthrose-Behandlung gezählt wird,

Ich persönlich würde diese jedoch unter den alternativen Behandlungsbehandlungsmethoden rechnen.

Beim ersteren wird der Orthopäde Hyaluronsäure injizieren. Hyaluronsäure ist ein natürlicher Bestandteil der Gelenkflüssigkeit und dient als Schmiermittel beim Gelenkknorpel und hat eine stoßdämpfende Wirkung. In dem der behandelnde Arzt das Präparat in das betroffene Gelenk injiziert, kann die Reibung im Gelenk reduziert und die Gelenkfunktion  verbessert werden. Schwerpunktmäßig wird dieses Verfahren bei Kniearthrose angewendet und kann somit chronische Schmerzen verringern.

Die Eigenblutbehandlung auch PRP-Therapie (Platelet-Rich Plasma) ist eine Praxis der regenerativen Medizin und zielt darauf ab, die körpereigenen Heilungsmechanismen zu nutzen, um die Symptome der Arthrose zu lindern. 

Dabei wird Platelet-Rich Plasma, aus dem eigenen Blut des Patienten gewonnen und in das betroffene Gelenk in der Nähe des Gelenkknorpels injiziert. Blutplättchen enthalten verschiedene Wachstumsfaktoren und Proteine, die die Heilung von Geweben fördern können. Oft wird das Verfahren bei Arthrose im Knie aber auch Hüftarthrose oder Schulterartrose angewendet.