Diagnose von Arthrose – Wie kann man Arthrose feststellen?

Die Volkskrankheit Arthrose bleibt oft im Verborgenen, bis sie sich mit schmerzhaften Signalen bemerkbar macht. Millionen Menschen weltweit sind von dieser degenerativen Gelenkerkrankung betroffen, die nicht nur ältere Menschen, sondern auch jüngere Generationen treffen kann.

Arthrose entsteht in verschiedenen Gelenken und ist nicht heilbar, aber es gibt zahlreiche Therapieansätze, ob konservativ oder alternativ, ob mit Medikamenten oder Naturheilmitteln.

Um rechtzeitig intervenieren und die Lebensqualität erhalten zu können, ist eine frühzeitige Diagnose entscheidend. In diesem Blogbeitragerfahren Sie mehr über Arthrose-Diagnose und welche Anzeichen und Untersuchungsmethoden dazu beitragen können, den unsichtbaren Feind zu entlarven. Von ersten Warnsignalen bis hin zu modernen diagnostischen Verfahren – lernen Sie, wie man Arthrose auf die Spur kommt und welche Schritte entscheidend für eine zielgerichtete Therapie sind.

Diagnose der Arthrose

Die ärztliche Diagnose von Arthrose basiert auf einer Kombination von klinischen Untersuchungen, Bildgebungstechniken und gegebenenfalls Labortests. Erste Anlaufstelle kann der Hausarzt sein, eine Therapie der Arthrose sollte aber durch einen Facharzt für Orthopädie  / einen erfahrenen Orthopäden erfolgen – insbesondere bei einer fortgeschrittenen Arthrose. Generell ist es ratsam, dass Sie frühzeitig einen Arzt aufsuchen, und sich frühzeitig behandeln lassen, bzw. die Arthrose-Therapie frühzeitig zu beginnen.

Im Folgenden gehe ich auf  einige der gängigen Methoden ein, die Ärzte verwenden, um die Gelenkerkrankung festzustellen.

Anamnese – Fragen rund um die Symptome

Die Anamnese bei Verdacht auf Arthrose ist ein wesentlicher Schritt in der Diagnose. Der Arzt wird eine gründliche Anamnese durchführen, um relevante Informationen über die Krankengeschichte des Patienten zu sammeln.

Diagnose von Arthrose - Anamnese
Durch genaue Befragung des Patienten macht sich der Arzt ein Gesamtbild über die Krankengeschichte des Patienten

Die Anamnese bei Verdacht auf Arthrose ist ein erster wesentlicher Schritt in der Diagnose.
Dabei befragt der Arzt den Patienten, um relevante Informationen über die Krankengeschichte des zu sammeln. Der Arzt nimmt dabei systematische Erfassung der Krankheitsgeschichte des Patienten vor.

Die Anamnese ist ein wichtiger Bestandteil der ärztlichen Untersuchung und dient dazu, Informationen über den Gesundheitszustand des Patienten, seine Beschwerden, Vorerkrankungen, Lebensgewohnheiten, Medikamenteneinnahme, familiäre Krankheitsgeschichte und andere relevante Aspekte zu sammeln.

Dadurch kann der Arzt sich ein umfassendes Bild von der individuellen Situation des Patienten machen. Durch gezielte Fragen kann der Arzt wichtige Hinweise auf die Ursachen von Beschwerden oder Symptomen erhalten, was wiederum die Diagnosestellung und die Planung der weiteren medizinischen Vorgehensweise erleichtert.

Im Folgenden sind einige Fragen, die der behandelnde Arzt während der Anamnese im Zusammenhang mit Arthrose gewöhnlich stellt:

Schmerzen und Beschwerden:

  • Wo genau verspüren Sie Gelenkschmerzen? Welche Bereiche sind möglicherweise von Arthrose betroffen?
  • Wobei treten die Beschwerden besonders häufig auf?
  • Können Sie den Schmerz beschreiben? (z. B. stechend, dumpf, pulsierend)
  • Haben Sie starke Schmerzen / Wie stark sind die Schmerzen auf einer Skala von 1 bis 10?
  • Wann treten die Schmerzen  in den Gelenken auf? (verspüren Sie Belastungsschmerzen, oder haben Sie Schmerzen auch in Ruhe?)
  1. Zeitpunkt des Auftretens der Symptome:
    • Wann haben die Symptome begonnen?
    • Gab es einen bestimmten Auslöser oder ein Trauma, das die Symptome verursacht haben könnte?
  2. Verlauf der Symptome:
    • Haben sich die Symptome im Laufe der Zeit verändert?
    • Haben Sie ein Fortschreiten der Arthrose bemerkt?
    • Ist die Beweglichkeit der betroffenen Gelenke eingeschränkt?
  3. Morgendliche Steifheit:
    • Haben Sie morgens schmerzhafte und steife Gelenke? Wenn ja, wie lange dauern dies an? Arthrose macht sich 
  4. Familiäre Vorbelastung / Risikofaktoren
    • Gibt es in Ihrer Familie Fälle von Arthrose oder anderen Gelenkerkrankungen? Denn wenn es in der Familie bereits  Arthrose gibt, besteht ein größeres Risiko selbst an Arthrose zu erkranken.
  5. Medikamenteneinnahme:
    • Nehmen Sie regelmäßig Medikamente ein? Wenn ja, welche?
  6. Berufliche und sportliche Aktivitäten:
    • Welchen beruflichen Tätigkeiten gehen Sie nach? Gibt es repetitive Bewegungen oder Belastungen? Arthrose macht sich typischerweise bei sich wiederholenden Bewegungen bemerkbar.
    • Welche sportlichen Aktivitäten praktizieren Sie? Welche Sportarten üben Sie aus?
    • Verstärken sich die Beschwerden beim Sport, wie etwa beim Joggen?
  7. Vorherige Behandlungen:
    • Gab es bereits Behandlungen, wie zum Beispiel Spritzen, Kortison, Hyaluronsäure oder Schmerzmittel? Wenn ja, welche?

Diese Fragen helfen dem Arzt, ein umfassendes Bild von den Symptomen, ihrer Entwicklung und den möglichen Ursachen zu erhalten. Kombiniert mit klinischen Untersuchungen und bildgebenden Verfahren ermöglicht die Anamnese eine genauere Diagnose und die Entwicklung eines geeigneten Behandlungsplans für den Patienten.

Körperliche Untersuchung als Basis für weitere Diagnose und Therapie

Bei der anschließenden körperlichen Untersuchung bewertet der Arzt die Symptomen wie Schmerzen, Steifheit, Schwellungen und eingeschränkter Beweglichkeit der betroffenen Gelenke.

Er wird sich ein Bild über mögliche Risikofaktoren wie zum Beispiel Übergewicht machen, prüfen, in welchen der vier Stadien sich die Arthrose befindet und wie weit  fortgeschritten der Knorpelverschleiß ist. Darüber hinaus schaut er, ob es sich die Gelenkerkrankung in einem akuten Stadium – einer sogenannten aktivierten Arthrose handelt. Auch prüft er die Gelenke auf Fehlstellungen, durch die u. U. Arthrose entsteht.

Eine Fehlstellung der Fußachse kann das Kniegelenk überlasten und dadurch Kniearthrose verursachen. In diesem Fall hilft eine korrigierende Einlage. Diese gleicht die Fehlstellung der Fußachse aus und bewirkt eine Korrektur der Beinachse – eine einfache Maßnahme, die die  Beschwerden lindern.

Diagnose von Arthrose - körperlicne Untersuchung
Der Arzt macht sich bei der körperlichen Untersuchung ein Bild über den Zustand des Patienten

Bildgebende Verfahren

Bildgebende Verfahren sind sehr hilfreich bei der Diagnose einer Arthrose und runden den Eindruck über das Krankheitsbild ab.

Sie dienen dazu, detaillierte visuelle Informationen über die Struktur und Funktion von Geweben, Organen oder anderen Körperstrukturen zu erhalten. Diese Verfahren sind entscheidend für die Diagnose, die Planung von Behandlungen und die Überwachung des Krankheitsverlaufs.

Je nachdem ob Knochen oder Weichteile beurteilt werden sollen, kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz.

Folgende Verfahren können bei Arthrose zur Anwendung kommen:

  • Röntgenuntersuchung: Röntgenbilder können Veränderungen im Gelenkknorpel, Knochensporen und Gelenkraumverengungen aufzeigen.
  • Magnetresonanztomographie (MRT): MRT ermöglicht eine detailliertere Darstellung von Weichteilen wie Knorpel, Bändern und Muskeln. Dort ist z.B. gut zu erkennen, ob die Knorpelschicht dünner und rauer ist.
  • Computertomographie (CT): CT-Scans können zur Beurteilung von knöchernen Strukturen verwendet werden.

Wichtiger Hinweis:
Arthrose wird in der Regel aufgrund einer Kombination von klinischen Symptomen, bildgebenden Befunden und gegebenenfalls Laborergebnissen diagnostiziert. Nach einer genauen Diagnose kann der Arzt dann einen geeigneten Behandlungsplan entwickeln, der oft physikalische Therapie, Medikamente, Lebensstiländerungen und in einigen Fällen auch chirurgische Interventionen umfassen kann. Arthrose lässt sich nicht heilen doch gibt es zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten, um die Beschwerden zu lindern und den Verlauf beim zunehmenden Gelenkverschleiß zu verlangsamen.